Von Sascha Donner, CIPO der EVANA AG

 

Künstliche Intelligenz ist zu einer der Schlüsseltechnologien der digitalen Revolution geworden. In nahezu allen Bereichen der Wirtschaft werden inzwischen Lösungen eingesetzt oder entwickelt, die auf Automatisierung und Machine Learning beruhen. Und warum auch nicht? Schließlich finden sich überall repetitive Prozesse, die zum Teil höchst ineffizient sind und lediglich wichtige menschliche Ressourcen binden. Es wäre schade, das Digitalisierungspotenzial an diesen Stellen nicht zu nutzen.

Als EVANA werden wir gelegentlich aber mit einem Vorwurf konfrontiert, den ich so nicht stehen lassen kann. Unsere EVANA AI wird dann als Bedrohung für Jobs in der Immobilienwirtschaft bezeichnet. Das ist jedoch genau die gegenteilige Wirkung von dem, was Künstliche Intelligenz eigentlich erzielt. Intelligente Algorithmen dienen nicht dazu, Menschen zu ersetzen. Sie dienen ausschließlich dazu, die Arbeit von Menschen zu verbessern.

Spätestens wenn wir uns den Gebrauch der neuen Technologie anschauen, verstehen wir auch, warum KI eben nicht disruptiv, sondern kooperativ ist. Unsere EVANA AI extrahiert zum Beispiel Informationen aus Dokumenten der Immobilienwirtschaft und bereitet diese für die weitere Verwendung vor. Naturgemäß ist die Implementierung einer solchen Technologie für viele Mitarbeiter mit einer Umstellung der Arbeitsprozesse verbunden. Aus diesem Grund bieten wir zahlreiche Schulungsformate für unsere Kunden an und erklären darin unser System. In diesen Onboarding-Prozessen habe ich aber noch nie jemanden gehört, der zu mir gesagt hat, dass er nun ja gar keine Aufgabe mehr im Unternehmen hätte. Natürlich nicht. Die Klassifizierung und Extraktion der Informationen waren und sind schließlich nur die unvermeidliche Kärrnerarbeit für unsere Kunden. Wir erleichtern diese Arbeit. Entscheidend sind aber die Erkenntnisse, die man mit den generierten Informationen gewinnt. Und diese Arbeit benötigt neben der Datengrundlage auch Intuition, die eine Künstliche Intelligenz nicht ersetzen kann.

Automatisierung bedeutet also Zeitersparnis und Effizienzsteigerung, aber keinesfalls Disruption. Jegliche Bedenken von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihre Jobs in Gefahr sehen, sind unbegründet. Dennoch muss man diese Sorgen ernst nehmen und es ist unsere Aufgabe, behutsam auf diese Bedenken einzugehen. Sonst wird der digitale Wandel nicht gelingen.